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news | Veranstaltungen    26.01.2015

Vollständige Retrospektive Alain Resnais vom 6. Januar bis 3. März 2015

Das Münchner Filmmuseum ehrt den französischen Regisseur Alain Resnais, der im März 2014 mit 91 Jahren in Paris verstarb, mit einer vollständigen Retrospektive seiner Filme, inklusive der Kurzfilme.

"Aimer, boire et chanter" (2014)

"Hiroshima mon amour" (1959)

Das Münchner Filmmuseum  ehrt den französischen Regisseur Alain Resnais, der im März 2014 mit 91 Jahren in Paris verstarb, mit einer vollständigen Retrospektive seiner Filme, inklusive der Kurzfilme.

Alain Resnais war in vielfacher Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung in der europäischen Filmlandschaft, der sein künstlerisches Schaffen über die Jahrzehnte stets neu zu erfinden schien. Er bearbeitete sowohl experimentelle Literatur als auch den Nouveau Roman, beeinflussen ließ er sich sowohl von Comicstrips als auch vom populären Chanson. Seine ersten Filme charakterisiert ein  starkes Formbewusstsein, wohingegen sein Spätwerk eher eine melancholische Heiterkeit durchzieht. Resnais drehte zunächst diverse Kunstfilme und Künstlerporträts, 1959 schließlich entstand,   basierend auf Marguerite Duras' Drehbuch, mit HIROSHIMA MON AMOUR sein erster Spielfilm.

Zum Auftakt der Retrospektive am 6. Januar 2015 um 18.30 Uhr wurden zwei Filme über den Zweiten Weltkrieg gezeigt: seinen Dokumentarfilm NACHT UND NEBEL (1956), eines der wichtigsten filmischen Werke über deutsche Konzentrationslager, und HIROSHIMA, MON AMOUR, die kurze Liebesbegegnung zwischen einer Schauspielerin und einem Japaner in Hiroshima, dem Ort des Atombombenabwurfs. Resnais' avantgardistischer Film über das Erinnern und Vergessen, LETZTES JAHR IN MARIENBAD (1961), ein Kultfilm des neuen französischen Kinos, wurde u.a. im Schlosspark Nymphenburg gedreht.

Nachdem Alain Resnais in den 1970er und 1980er Jahren wegen wirtschaftlicher Erfolglosigkeit nur wenig Filme realisieren konnte, gelang ihm 1993 mit dem Doppelfilm SMOKING und NO SMOKING ein furioses Comeback. Die zwei Filme spielen mit dem Gedanken, wie es wäre, wenn das Leben zweimal gelebt werden könnte. Seinen größten kommerziellen Erfolg feierte der Regisseur  1997 mit der Gesellschaftskomödie DAS LEBEN IST EIN CHANSON nach dem Drehbuch von Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri, in der die Schauspieler unvermutet ihre Gefühle durch das Singen von Chansons ausdrücken. Die Jury der Berlinale 2014 verlieh Alain Resnais für seine letzte Produktion AIMER, BOIRE ET CHANTER (2014) den Alfred-Bauer-Preis, für einen Film, der „neue Perspektiven eröffnet“.

Alle Filme werden in französischen Originalfassung mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt. Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Reihe finden Sie im Programmheft des Filmmuseums oder unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film

 



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