
Objektive am Set testen
Anhand des Portable Lens Checker von DENZ zeigt Hans Albrecht Lusznat, was man bei einem Objektiv mit solch einem Projektor alles testen kann und wie man dabei vorgeht.
Es gibt verschiedene Methoden, die Qualität eines Objektivs zu testen. Am einfachsten und effektivsten ist die Umkehrung der Aufnahmebedingungen, weil die Strahlenoptik das zulässt. Aus der Kamera wird ein Projektor. Solche wandelbaren Geräte hat es tatsächlich gegeben. Der Portable Lens Checker der Firma DENZ ist ein kleiner, leichter, tragbarer Testprojektor für alle Objektive mit PL-Fassung für Sensorgrößen bis zum Vollformat mit 24x36 mm. Mit seinen geringen Abmessungen kann er als Testgerät für ein Filmset in jeder Filmausrüstung mitgenommen werden.
Der Projektor besteht aus der PL-Objektivfassung, dem eingebauten Testdia, einem Fokussier-Mechanismus und der Beleuchtungseinheit. Das zylindrische Projektor-Gehäuse ist drehbar in einer Halterung gelagert, mit der es auf einem Stativ befestigt werden kann. Entsprechende Stützsysteme mit 15mm- oder 19mm-Rohren für schwere Objektive gibt es im DENZ-Programm.
Die Entfernung zwischen Testdia und Anflanschfläche der PL-Fassung beträgt 52,00 mm. Sie wird auf den hundertstel Millimeter genau bestimmt und kann mit Hilfe des integrierten Schneckengangs um ± 0,7 mm mit einer Genauigkeit von 10 μm verschoben werden. Dafür gibt es am Projektorgehäuse beidseitig Eingriffe, an denen ein geriffeltes Schärfenrad gedreht wird. Die Skala an der Oberseite zeigt mit ihren Indexstrichen an, wie viele hundertstel Millimeter die Abweichung im Auflagemaß beträgt, wobei jeder Indexstrich 10 hundertstel Millimetern entspricht.
Das Testdia wird von einer LED-Lichtquelle beleuchtet. LED-Licht wird allgemeinhin als Kaltlichtquelle bezeichnet, was aber nur heißt, dass wenig Wärme nach vorne mit dem Licht abgestrahlt wird. Ein LED-Element wird sogar sehr heiß, und wenn die Kühlung nicht gelingt, dann beeinflusst das die Lebensdauer und Performance der Lichtquelle extrem. Der PLC-Projektor hat einen eingebauten Lüfter, der ständig läuft. Durch ein ausgeklügeltes Labyrinth-System wird die Luft seitlich hinter der Projektor-Halterung durch viele kleine Kanäle angesaugt und ins Innere des Projektors geleitet. Über den Lüfter wird sie an der Rückseite wieder herausgeblasen. Aufgrund dieser Führung der Kühlluft kann kein Staub auf das Testdia gelangen. Die Objektivfassung und der Schärfemechanismus erwärmen sich auch bei stundenlangem Gebrauch kaum merklich, was im Hinblick auf die Maßhaltigkeit bei einem Testgerät von besonderer Bedeutung ist.
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