
Am Seil durch die Elphi
Am 11.01.17 wurde in Hamburg unter großem Medieninteresse die neue Elbphilharmonie eröffnet. Eher nur über dem Horizont von Brancheninsidern liegt, dass im Umfeld dieses Ereignisses auch die neue Rocketcam flex ihren ersten Einsatz hatte. Hermann Mader sprach mit PMT-CEO Christian Gärtner darüber.
Wenn man so will, begannen die Vorbereitungen für die Mitarbeit von PMT bei der Produktion des Eröffnungskonzertes der Elbphilharmonie ungewöhnlich früh. Bereits vor sechs Jahren war man schon in jene Teile der Planung involviert gewesen, bei denen es um Kamera-Adaptionsmöglichkeiten im Saal ging. Damals entstanden mit Blick auf die Spidercam vier Hängepunkte, die man auch als Zweifach-Hängepunkte nutzen kann, was dann mehrere mögliche Aufhängungsvarianten bietet. Durch die nicht nur in Deutschland bekannten geringfügigen Verzögerungen beim Bau lag dann auch hier die Ausführung ein wenig auf Eis. Dann bekam der NDR den Zuschlag, für die meisten Produktionen in der Elphi, wie die Hamburger ihr neues Wahrzeichen jetzt nennen, in Zukunft als Hostbroadcaster zu fungieren.
Etwa 10.000 Gipspaneele, mit in Computermodellen individuell berechneten Mikro-Oberflächen zur optimalen Verteilung des Schalles ausgestattet, wurden an den Wänden und an der Decke des 2100 Zuhörer fassenden Großen Saals an einem komplizierten Metallgestell von hinten verschraubt. Ebenfalls aus akustischen Gründen sind die Platten zwischen 35 und 200 mm dick und wiegen bis zu 80 kg. Teilweise sind sie sogar als unregelmäßige offene Waben gestaltet, z.B. an der Rückwand der zentralen Bühne, um als Helmholtz-Resonatoren Schall zu absorbieren. Wer da einfach mal bohren will, um etwas aufzuhängen, hat schnell ein Problem. So oder so.
Da durch die Wandkonstruktion praktisch keine anderen Hängepunkte für Seilkameras möglich sind, lag es nahe, dass der NDR und PMT ins Gespräch kamen. Für die vorhandenen Hängepunkte sind an vier Stellen der oberen Ränge Adapterhülsen im Boden eingelassen, an welchen PMT seine Aufhängungen befestigen kann. In die Bodenhülsen werden Adapterplatten eingesetzt, an denen 1,5 m hohe Traversen befestigt sind, die zusätzlich abgespannt werden.
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