
Schweizer Auslandsfilme
Die Solothurner Filmtage begannen schwungvoll die zweite Hälfte ihres ersten Jahrhunderts. Keine Ermüdungserscheinungen, keinen Spannungsabfall konnte Philippe Dériaz spüren, der zum 20. Mal dabei war.
Heuer mehr denn je schien die Schweizer Filmproduktion zwischen In- und Ausland weit gespannt, ja gezerrt. Schon unter den neun für den Prix de Soleure vorausgewählten Werken gab es vier Koproduktionen und den österreichischen Film eines Schweizer Regisseurs, nur zwei sogar beschränken sich auf schweizerische Stoffe und Figuren – einer davon gewann. Die junge Drehbuchautorin Eva Vitija stand vor dem riesigen Nachlass ihres Vaters, Kilometer und Stunden Filmaufnahmen der Familie; dieser Vater war nicht nur Sonntagsfilmer, sondern beruflich Fernsehregisseur, also bildbewusst. »Das Leben drehen – Wie mein Vater versuchte, das Glück festzuhalten« ist eine kritische und doch liebevolle Auseinandersetzung der Regisseurin mit ihrer eigenen Vergangenheit und den Mitgliedern ihrer Familie in gekonntem Aufbau, die benötigte Anstrengung ist nicht mehr spürbar.
Für weitere Dokumentarfilme holen sich Schweizer Regisseure ausländische Themen und Protagonisten. Sogar aus Brüssel.
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