Technologie und Medienrealisation in Film und Video




ZUR SAche, Schätzchen | PRODUKTIONSBERICHT    Ausgabe 03/15

Polit-Animation

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Animation Artist Christopher Günther von der Bewegtbild-Agentur Quadrolux beschreibt, wie er und sein Team wöchentlich eine neue Folge eines animierten Comics innerhalb von 2,5 Tagen produzieren, die als krönender Abschluss der Sendung »Zur Sache, Rheinland-Pfalz« im SWR-Fernsehen ausgestrahlt wird.

 

Es war eine Herausforderung, die ich gerne annahm: Quadrolux erhielt vom SWR-Fernsehen den Auftrag ­eine Reihe von Bewegtbild-Comics mit Persönlichkeiten aus der Landespolitik zu produzieren – und meine Kollegin Sarah Weber und ich wurden mit dem Projekt beauftragt. Wir sind spezialisiert auf Bewegtbild-Filme mit Schwerpunkt auf Animation – auch Character-Animationen, doch eine fortlaufende Serie eines Films zu konzipieren war für uns neu, weckte aber unser Interesse. Im Team begannen wir sofort mit der Arbeit an der Story, machten Zeichnungen und animierten die handelnden Figuren und Settings. Inzwischen wurden schon über 150 Folgen der Politik-Glosse ausgestrahlt und wir konnten wichtige Erfahrungen sammeln, die wir in unsere Arbeit an dem Produkt einfließen lassen.

Ursprünglich hatten wir nicht damit gerechnet, dass wir dieses Projekt über Jahre hinweg begleiten würden, denn unser Comic war anfangs nur auf 20 Folgen angelegt gewesen – um den Wahlkampf 2011 in Rheinland-Pfalz zu begleiten. Damals kam der SWR auf die Idee, die Landespolitik in einem animierten Filmbeitrag, am Ende der Sendung »Zur Sache, Rheinland-Pfalz«, ein bisschen auf die Schippe zu nehmen. Mit einem Konzept, das eine Umsetzung innerhalb ­kürzester Zeit zuließ, konnten die Geschäftsführer von Quadrolux, Matthias Kirchmayer und Marcus Stiehl-Bruch, den Sender überzeugen. Seitdem wurden in ­enger Zusammenarbeit mit der Fernseh-Redaktion wöchentlich neue Folgen realisiert.

Im Fokus des 3D-Comics stehen dabei zwei Kunstfiguren, die sich Woche um Woche politische Wortgefechte in der Kantine liefern. Unter dem Titel »Gekrönte Häupter« ging das Format zum ersten Mal auf den Sender. Zu dieser Zeit bestand das Figurenpaar aus dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck und der Oppositionsführerin Julia Klöckner. Der Titel spielte zum einen auf die unangefochtene Stellung Becks an sowie auf die Vergangenheit seiner Herausforderin Julia Klöckner als Weinkönigin. Als es 2013 zum Regierungswechsel kam, wurde nicht nur der Name des 1,5-minütigen Comics in »Zur Sache, Schätzchen« geändert: Am gleichen Setting in der Landtagskantine, am Tisch von Julia Klöckner, nahm die amtierende Ministerpräsidentin Malu Dreyer Platz.


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