Technologie und Medienrealisation in Film und Video




Glorious TECHNICOLOR | Retrospektive    Ausgabe 02/15

Pretty in Pink

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»Glorious Technicolor« ist das Thema der diesjährigen Berlinale-Retrospektive. Sonja M. Schultz hat sich in den Farbrausch gestürzt.

Begleitband zur Retrospektive Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen (Hg.)

Begleitband zur Retrospektive Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen (Hg.)

 

Farbfilm – was für eine scheußliche Idee! Ist das nicht grell und geschmacklos? Schmerzt das nicht beim Zusehen und erschöpft die Augen? Lenkt von der Filmhandlung ab, ist viel zu kompliziert, unausgereift und teuer? Der Erfinder Herbert T. Kalmus und seine Mitstreiter Daniel Comstock und W. Burton Wescott hatten es zu Beginn nicht leicht, Geldgeber und Kunden für ihr neues Unternehmen zu begeistern.

1915 gründeten sie die Technicolor Motion Picture Corporation und arbeiteten in den kommenden Jahrzehnten an der Entwicklung und stetigen Verbesserung ihres Farbfilm-Verfahrens. Auch eine schwierige 20-jährige Phase voll technischer Herausforderungen, diverser Rückschläge und einer Weltwirtschaftskrise hielten Kalmus und sein Team nicht davon ab, hart­näckig in eine farbige Kinozukunft zu investieren. Mit Erfolg. Von den 1930ern bis zur Mitte der 50er Jahre erlebte Technicolor seine Blütezeit. Der Name ist eng mit der Ära des klassischen Hollywoodfilms verknüpft, mit großen Melodramen, Musicals, Abenteuerfilmen. Was wäre »Gone with the Wind« (»Vom Winde verweht«, 1939) ohne den wild orange flackernden Südstaatenhimmel, »The Wizard of Oz« (»Das zauberhafte Land«, 1939) ohne Dorothys magische rote Schuhe, »Singin’ in the Rain« (»Du sollst mein Glücksstern sein«, 1952) ohne die Tanzeinlage mit gelben Regenmänteln und schwarzen Schirmen oder »Gentlemen prefer Blondes« (»Blondinen bevorzugt«, 1953) ohne Marilyn Monroes pinkfarbenes Kleid?


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