
So weit die Pixel tragen
Mit insgesamt 55.092 Besuchern und 1.794 ausstellenden Firmen war diese IBC die bisher erfolgreichste – 4% mehr Besucher als im Vorjahr, wobei dort die Firmenangehörigen und Journalisten eingerechnet sind. Ruodlieb Neubauer sah jede Menge Bilder mit vielen Pixel, die auch per IP auf neue Wege geschickt werden. Was sie dabei transportieren, steht noch nicht ganz fest.
Funk allerorten, Bilder über Funk, auch über WiFi. In einer Umgebung wie der IBC oder der NAB ist das ziemlich mutig. Erfahrene Messe-Besucher wissen, dass die Luft dort komplett überladen ist, dass die meisten Funk-Applikationen schon seit Jahren mit Schwierigkeiten kämpfen. Allerdings ist das so realitätsfremd auch wieder nicht. Wenn z.B. ein Groß-Event stattfindet, oder bei einem allgemein für die Nachrichten »attraktiven« Ereignis jede Menge Sender ihre Leute am Ort des Geschehens haben, wird es mit der Übertragung ebenfalls eng. Verblüffend ist dabei, dass man sich dann noch bemüht, 4K über die Strecken zu bekommen, den Ton aber scheinbar komplett vergisst.
Ein Trend? Auf der IBC schien es zumindest so. Das hatte wenigstens zur Folge, dass man lernte, um wieviel schmerzhafter es ist, wenn eine Lautsprecher-Anlage die Ton-Aussetzer als harte Explosionen wiedergibt, als wenn beim Bild ab und zu Teile stehen bleiben. Wenn der Ton ganz weg bleibt, schmerzt es zwar nicht so, aber die Vorführung ist auch gestoppt.
Interessant war am Stand von NHK wieder die Präsentation von 8K-Bildern. Diesmal konnte man auf den großen Monitoren u.a. kurze Sequenzen von der Fußball-WM sehen. Auch von jenem Endspiel. Was im Foto vom Monitor am Rechner noch weit stärker auffällt als im Druck, der durch die Verkleinerung schärfer wirkt: praktisch alles, was sich im Verhältnis zur schwenkenden Kamera stärker bewegt, ist unscharf: Mario Götzes Annahme ist gestochen scharf, langsamere oder schnellere Fußballspieler sind unterschiedlich mit Bewegungsunschärfe versehen. So auch der gesamte Rasen. Das durchgehende 120-Hz-System, von der 120-Hz-Kamera bis hin zum 120-Hz-Monitor, ist für 8K-Fußball also eigentlich zu langsam. NHK geht mit seinem System übrigens nicht nur in Richtung höherer Auflösung, sondern auch höherem Kontrast. Ein Beispiel ist die imposante Wide-Colour-Gamut-Kamera von Hitachi, die ebenfalls mit einer Bildrate von 120 Hz arbeitet. 45 kg ohne Objektiv.
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