Technologie und Medienrealisation in Film und Video
Mobber's End | Markt & Medien    Ausgabe 06-07/14

Anti-Mobbing-Krimi »Mobber’s End«

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Rund um die Fernsehjournalistin und Buchautorin Dr. Birgit Rätsch sowie den Kameramann und Regisseur Tibor Blasy hat sich eine Gruppe von Filmschaffenden des Bayerischen Fernsehens zusammen gefunden, die mit dem didaktischen Anti-Mobbing-Krimi »Mobber´s End« (105 Minuten) in tausenden ehrenamtlichen Arbeitsstunden ein groß dimensioniertes Projekt gegen Mobbing an Schulen – einem der Brandthemen unserer Zeit – auf die Beine gestellt hat.

Bilder  © Media Future Team

 

Rätsch und Blasy, die beide seit 1995 für das Bayerische Fernsehen und die ARD tätig sind und in Pullach gemeinsam die Produktionsfirma Media Future Team führen, haben zusammen mit ihren BR-Kollegen mit minimalen Budget ein Hochglanzprodukt gezaubert, das zeigt, dass man auch in Zeiten knappster Kassen mit viel Engagement und Herzblut Filme machen kann. Besonders interessant an »Mobber´s End« ist, dass das ganze Projekt nicht-kommerziell ist, was heißt, dass die Produzenten ihr langjähriges, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen erworbenes Know-how ohne Gage eingebracht haben.

Unterstützt wurde das Projekt, mit dem die Macher ein Zeichen für Solidarität und Zivilcourage, gegen Ausgrenzung und Demütigung setzen wollen – nicht nur von bekannten Institutionen wie zum Beispiel der Dominik-Brunner-Stiftung, der Stiftung Bündnis für Kinder und der IHK München-Oberbayern, sondern auch durch wertvolle Beistellungen u.a. von Wellen+Nöthen (Kamera-Equipment: Sony PDW-800), MovieTech (Magnum Dolly), Chrosziel (Schärfenzieheinrichtung), der Bavaria Film (Locations) sowie der FTA (Requisite und Kostüme), D-facto Motion (Postproduktion) und dem Bayerischen Rundfunk. Außerdem stehen auch Kabarettisten wie Luise Kinseher, Helmut Schleich und Dieter Hallervorden mit ihrem guten Namen für das Projekt. Gedreht wurde mit Schülerinnen und Schülern des Lion-Feuchtwanger-Gymnasiums und der Torquato-Tasso-Grundschule in München.

Der Film, der Anfang April in München seine Premiere hatte, geht das Brennpunkt-Thema Mobbing in all seinen Facetten – Ausgrenzung, Cybermobbing, Erpressung, Schläge – an, denn die Gewalt an Schulen ist allgegenwärtig, und sie nimmt trotz aller Appelle eher zu als ab.

In »Mobber´s End« geht es um die fünfzehnjährige Lilly, die neu in die Klasse kommt. Sie bastelt sich komische Frisuren, und ihre Schultasche hat sie offenbar von ihrer Patentante geerbt. Leider weiß sie viel. Es dauert nicht lange, und im Chat kursieren anonyme Anleitungen, wie man Lilly schnell wieder los wird. Da sind richtig gute Ideen dabei, das macht Spaß. Wer ist der Blogger? Alex, der Macher, der zuerst gemerkt hat, dass die Neue nicht in die Klasse passt? Oder Jana? Der könnte man das auch zutrauen, cool und abgebrüht wie sie ist. Oder einer, den noch niemand auf seiner Rechnung hat?

Wenige hundert Meter weiter, in der Grundschule, geht es fast genauso lustig zu. Hier markiert Tim den Chef in seiner Klasse. Er will genauso werden wie sein großer Bruder Alex und hat zuhause früh gelernt, dass sich die Welt aus Siegern und Opfern zusammensetzt und man besser auf der richtigen Seite steht. Bis Tim selbst merkt, wie es ist, Angst haben zu müssen.
Dann verschwindet Lilly spurlos und löst einen Großeinsatz der Polizei aus. Hat sie etwas mit dem durchgeschnittenen Roller-Bremsschlauch ihres Klassenlehrers zu tun? Immerhin hat der sie ja am Ende auch hängen lassen. Ist sie deshalb abgehauen? Oder steckt was anderes dahinter? Langsam reimen sich die Mitschüler Lillys komische Bemerkungen in letzter Zeit zusammen. Aber da ist es vielleicht schon zu spät.

Um die Schüler auch emotional mit ins Boot zu nehmen und Interventionsimpulse zu schaffen, hat das Team um Dr. Birgit Rätsch und Tibor Blasy die Lerninhalte im Film in eine Rahmenhandlung gepackt, sodass ein spannender Krimi von 105 Minuten, der zugleich Lösungen anbietet, entstanden ist. Dafür wurden ausgewählte Situationen mit unterschiedlichem Ausgang gespielt, wodurch Schüler und Lehrer herausfinden sollen, welche Reaktion angemessen ist und warum. Film und Begleitmaterial sollen zudem das Bewusstsein für Mobbing auch für das spätere Leben, zum Beispiel im Berufsalltag, schärfen. Die DVD zu »Mobber's End«, auf der Mobbing-Opfer auch rechtliche Hinweise finden, wie sie sich juristisch zur Wehr setzen können, kann per Mail bei Dr. Birgit Rätsch unter  bestellt werden.www.mobbers-end.de 


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