
Licht-Denken
Kameramann, Regisseur, Produzent und Autor Christian Berger, Em. Univ. Prof an der Filmakademie Wien, erklärt im achten Teil und Schluss des Workshops an Beispielen aus der Produktion von »Das Grosse Heft«, wie man das Cine Reflect Lighting System unter eingeschränkten Drehbedingungen nutzen kann.
Meine Gedanken und Ansichten zum Licht und natürlich im Speziellen für den Film habe ich dargelegt und möchte allen Lesern danken, die mir seit dem vergangenen März (also ein ganzes Jahr hindurch) auf diesem Weg gefolgt sind.
Ich danke auch Herrn Neubauer, dem Chefredakteur von Professional Production, der sich das Ganze angetan hat, als er mich vor einem Jahr fragte, ob ich mir einen schriftlichen »Workshop« vorstellen kann. Ich weiß, es hat ihn so manche Nachtstunde oder auch das ein oder andere Wochenende gekostet, meine Texte und Fotos in die Zeitschrift zu integrieren. Ich glaube, er würde sich über jede Art von Feedback freuen – ich sowieso. Ich bin ehrlich an Ihren Reaktionen interessiert, ob Fragen auftauchen, was Sie falsch fanden, aber natürlich auch, was Ihnen gefallen hat. Wer hört das nicht gerne. Die Kommunikation in unserer Branche und im Besonderen zwischen Kameramenschen läuft ja eher auf kleiner Flamme, wenn es nicht gerade darum geht, was das »neueste Kastl« kann. Ich finde es tatsächlich bemerkenswert, wie konservativ (oder ängstlich) wir uns in Bezug auf unsere künstlerischen oder gestalterischen Fragestellungen verhalten, während wir uns beim »Pixel Zählen« super fortschrittlich fühlen.
Eine Bemerkung soll hier nicht fehlen: Ich denke, dass die in unseren Landen von den Lichtverleih-Häusern geübte (z.T. auch erzwungene) Praxis der »Dumping-Pakete« (eine halbe Drehtagmiete für die Woche) ruinöse Wirkung zeigt und logischerweise nicht nur jeder Innovation im Wege steht, sondern manchmal sogar sicherheitsrelevante Wartungsarbeiten verhindert.
Geringer Aufwand
Heute will ich zum Abschluss noch Beispiele aus dem mehrfach ausgezeichneten Film »Das Grosse Heft« (»Le Grand Cahier«) von János Szász anführen, weil es bei diesem Film sehr beschränkte Drehbedingungen gab (im Gegensatz zum »Ludwig II«) und wir mit möglichst geringem Aufwand ein Maximum erreichen wollten (und mussten). Der Film gewann den Großen Preis in Karlovy Vary und hat es dieses Jahr immerhin bis auf die Oscar-Shortlist für den »best foreign film« geschafft.
Ich möchte mich bei den Regisseuren und Produzenten der zitierten Filme bedanken. Bei Peter Sehr und Marie Noelle, Bavaria/Warner und Dor Film für »Ludwig II«, sowie bei János Szász, Intuit Film, Hunnia und Amour Fou für »Das Grosse Heft«. Sie erlaubten mir, diese Arbeiten zu dokumentieren.
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