
Was kommt nach DI?
Daniele Siragusano, technischer Leiter bei der CinePostproduction München, hat den ACES-Workflow bei der CinePostproduction entwickelt und bei dem Kinofilm »Rubinrot« gemeinsam mit Colorist Andreas Minuth erfolgreich angewendet.
Die flächendeckende Digitalisierung in der Filmindustrie ist weit vorangeschritten. 2013 wird kaum noch auf 35mm-Film gedreht. Auch die analoge Kinokopie verliert durch die Digitalisierung der Kinos auf der anderen Seite der Prozesskette weiter an Bedeutung. Die digitale Bearbeitung zwischen Aufnahme und Wiedergabe ist schon seit einigen Jahren etabliert, wie es sich im Namen dieses Prozesses deutlich manifestiert (DI = Digital Intermediate). Doch ist DI heute noch zeitgemäß, da es ja nicht wirklich als Fremdkörper zwischen zwei anderen Medien »eingeklinkt« ist? Sollte es heute nicht DN (Digital Native) heißen? Schränkt man sich vielleicht im DI auf Gegebenheiten ein, die gar nicht mehr gegeben sind? Existieren andererseits im DI-Prozess Eigenschaften, die wir nicht verlieren möchten und die einen Film »filmisch« machen?
Hinsichtlich dieser Entwicklung entstanden einige Fragen über den Farbworkflow »moderner DIs«. Mit den genauen Fragen und deren Antworten beschäftigt sich seit längeren die Academy of Motion Picture Arts and Sciences und hat als Antwort ein neues modernes Framework vorgestellt: ACES (Academy Color Encoding System).
Um etwas tiefer in die Materie zu gelangen, wird im Folgenden der klassische DI-Prozess und konträr dazu der »Video Telecine TV Workflow« grob erklärt. Anhand der Unterschiede werden wir dann auf einige Probleme stoßen und in ACES die dazu passende Antwort finden.
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