
Bilder vom Gleitschirm
Der Fotograf und Tandempilot Adi Geisegger aus Natters in Tirol drehte vor kurzem u.a. mit einer Alexa M aus einem Ballon spektakuläre Bilder von Paragleitern für einen Film, der die Vielseitigkeit der Gleitschirme zeigen soll. Ruodlieb Neubauer sprach mit ihm auch über die Möglichkeiten, die diese Fluggeräte als Basis für Drehs bieten.
»Man muss mit Gleitschirmen nicht immer von einem Berg aus starten, man kann durchaus mit Hilfe eines Motors aus der Ebene aufsteigen. Oder aus dem Korb eines Ballons springen.«
Für Adi Geisegger ist die Welt des Gleitschirmfliegens Beruf und Hobby zugleich. Bereits als Zehnjähriger machte der 1975 Geborene Versuche mit Kameras an Drachen, seit seinem vierzehnten Lebensjahr ist er Mitglied in einem ziemlich großen Gleitschirm-Club in Innsbruck Mutters. Natürlich fliegt man da auch den einen oder anderen Wettbewerb. 2009 war Geisegger z.B. Sieger der österreichischen Streckenflug-Staatsmeisterschaft im Tandemfliegen.
Bis heute setzt der ausgebildete Fotograf Paraglider auch als Basis für Luftaufnahmen ein, die er mit seiner Firma Parafoto (www.parafoto.at) im Auftrag von Gewerbe und Industrie, Gemeinden, Stadtplanern und Bauämtern, Immobilienmaklern, ja sogar Privatpersonen macht, die ihre Häuser von oben sehen wollen. Auch Naturschutzgebiete und Landschaften fotografiert und dreht er emissionsfrei für Werbung und Broschüren, zur Dokumentation von Umweltschäden oder zur Darstellung des Baumbestandes. Als begeisterter Flieger macht er immer wieder Outdoor-Projekte. Dabei reizt ihn natürlich, tolle Ausblicke und Stimmungen ebenfalls in laufenden Bildern einzufangen.
Für den Gleitschirmhersteller Nova aus Terfens in Tirol drehte er z.B. im Jemen eine Art Abenteuer-Dokumentarfilm, mit ziemlich vielen Flugszenen mit deren Gleitschirmen. Seine 23 Jahre Gleitschirm-Flugerfahrung sind für Nova natürlich ebenso für die Entwicklung neuer Fluggeräte interessant, und so arbeitet er schon seit ein paar Jahren auch als Testpilot für die Firma: »Man kann zwar in der Computersimulation sehr viele Dinge berechnen, aber oft sieht der Prototyp im wirklichen Flugzustand dann doch etwas anders aus als das Modell am Rechner.« Da ist es praktisch, wenn der Testpilot nicht nur Erfahrungsberichte, sondern gleich Detailaufnahmen liefert. Z.B. von der Eintrittskante zum Obersegel, wie sich die Öffnungen bei diversen Manövern verhalten. Daraus kann der Konstrukteur wieder viele Rückschlüsse ziehen und ins Programm einfließen lassen. Nicht umsonst machen die großen Autohersteller, die im Bereich der Strömungstechnik geballte Rechenpower einsetzen, auch analoge Tests. Die Schirme, die er vom Ballon aus drehte, stammen natürlich ebenfalls von Nova.
Adi Geisegger hatte eine Alexa M mit im Ballon, die er zusätzlich mit Gyrostabilisatoren (Kenyon ks-8) beruhigte. »Wir hatten uns überlegt, dass es mit einer normalen Alexa, dem ARRI Fujinon Alura Zoom 15,5 - 45 mm und der Matte Box wohl enger im Korb würde und auch die Gyros wohl an ihre Grenzen kämen.« Die Gyros hätte er allerdings gar nicht benötigt. Das Wetter war traumhaft, und zudem hatte er die Alexa am Gummiseil aufgehängt, das selbst schon sehr gut dämpft.
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