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Hänsel und Gretel: Hexenjäger | Produktionsbericht    Ausgabe 03/13

Stereo-3D-Zaubereien

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Am 28. Februar bringt Paramount Pictures die Studio-Babelsberg-Koproduktion »Hänsel und Gretel: Hexenjäger« in Stereo-3D ins Kino. Ruodlieb Neubauer hat mit Lead-Stereographer Florian Maier über das 70-Mio-USD-Abenteuer gesprochen.

Eigentlich ist der Film gar nicht so blutrünstig wie die Trailer vermuten lassen, doch selbst für heutige ­medienerfahrene Kinder ist er wohl eher nur bedingt geeignet. Aber diesen erzählt man im heutigen Deutschland die Geschichten der Brüder Grimm mittlerweile auch nicht mehr. Also: Es war einmal, vor nicht allzu langer Zeit, da hatte der 1979 im norwegischen Alta geborene Regisseur Tommy Wirkola einen in Norwegen sehr bekannten Horrorfilm namens »Dead Snow«, gedreht. In dem ging es um zum Leben erweckte Nazi-Armee-Zombies, die sich in den Wäldern Norwegens artspezifisch ihres Daseins erfreuen.

Auch den Leuten auf dem Sundance Festival im Jahre 2009 gefiel die haarsträubende Geschichte sehr, und so wurde sie dort zum Publikumsrenner. Hänsel und Gretel, genauer gesagt die Fortsetzung der Geschichte, wie sie sich Tommy Wirkola ausdachte, gefiel in der Folge auch zuerst dem Produzententeam Adam McKay, Kevin Messick und Chris Henchy von Gary Sanchez Productions, die ihn mit den entscheidenden Leuten bei Paramount zusammen brachten. Und so kam es, dass Tommy Wirkola die Geschichte verfilmen konnte, über das weitere Leben der beiden niedlichen Geschwister, die sich schon im Prequel als ziemlich wehrhaft herausgestellt hatten. Im Produzententeam fällt übrigens ein berühmter Name auf, der in Hollywood zur Zeit auf Platz zehn der Liste der am besten verdienenden – Schauspieler steht: Will Ferrell. Ferrell und McKay sind die Gründer der Produktionsfirma ­Gary Sanchez Productions.

In der Geschichte geht es im Prinzip darum, dass die beiden – noch berühmteren – Geschwister Hänsel und Gretel fünfzehn Jahre nach dem hinreichend bekannten Vorfall im Pfefferkuchenhaus sich an allen ­Hexen rächen wollen und zu Hexenjägern werden. ­Eines Tages bittet sie dann der Bürgermeister von Augsburg, herauszufinden, wer denn dahinter steckt, dass in Augsburg immer mehr Kinder spurlos verschwinden. Tommy Wirkola münzte in der Geschichte seine Vision von dem erwachsen gewordenen Geschwisterpaar aufgrund der ebenfalls nicht ganz kindgerechten Ursprungsgeschichte in eine Mischung aus Horror, Comedy und Action um: in mittelalterlicher Umgebung, aber mit recht modernen Waffen. Die Herausforderung lag für Tommy Wirkola darin, für Hänsel und Gretel eine Art völlig neue Welt zu schaffen. Dabei ließ er seiner Fantasie freien Lauf. Er hatte nur eine Regel: »Alles musste aussehen wie im Märchen. Dazu brauch­ten wir satte Farben. Farbtöne, die einen richtig hineinziehen: das Grün der Wälder, das Rot des Blutes und das Schwarz der Hexen. « Alle klassischen Elemente der Märchen finden sich im Film wieder, wenn auch in veränderter Form, sodass sie sich mit der modernen Action und den Spezialeffekten verbinden können.

Gedreht wurde an historischen Orten in Braunschweig, Bamberg und hauptsächlich im Studio ­Babelsberg, wo man in der Marlene-Dietrich-Halle ­einen riesigen Set aufbaute. Als Koproduzent und ausführende Produktionsfirma fungierte die 17. Babelsberg Film GmbH. Im Team: DoP Michael Bonvillain (u.a. »Zombieland«, »Cloverfield« oder die US-Highend-­Serien »Lost«, »Alias – die Agentin«), Stuntkoordinator David Leitch (»Tron: Legacy«, »Ninja Assassin«, »Hang­over«»Bourne Ultimatum« u.v.m. ) der gleichzeitig auch der Regisseur der Second Unit war, Produktionsdesigner Stephen Scott (u.a. »Hellboy«, Hellboy 2«, »James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag« und »Der Morgen Stirbt nie« sowie zwei Indiana-Jones-Filmen) und Kostümbildnerin Marlene Stewart (»Terminator 2 – Judgement Day«), die an die 100 Kostüme für den Film entwarf. Die Liste der branchenweiten Spezialisten-Berühmtheiten lässt sich noch locker fortsetzen, was aber hier nicht zum Exzess getrieben werden soll.


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