
Grading am Set
Mitte Januar war im ZDF der 90-Minüter »Tod einer Polizistin« von Regisseur Matti Geschonneck und Autor Magnus Vattrodt zu sehen. Ruodlieb Neubauer sprach mit DoP Theo Bierkens bvk/NSC und DIT Simon Sturzenegger bvk über die Produktion, bei der die beiden mit Pomfort LiveGrade bereits am Set Looks für die ARRI Alexa und damit auch die Grundlage für das spätere Grading festlegten.
Eigentlich ist es die Geschichte einer Abrechnung. Ein wegen Mordes an einer Polizistin zu lebenslanger Haft plus Sicherungsverwahrung verurteilter Mörder (Jürgen Vogel) sieht sich zu Unrecht im Gefängnis bis ans Lebensende schmoren, bricht aus und begibt sich auf einen Rachefeldzug. Auf der anderen Seite der Ex-Kommissar (Götz George), eine lebende Legende der Polizeischule. Recht und Unrecht sind klar verteilt. Zumindest am Anfang.
DoP Theo Bierkens interessierte an der Geschichte, die von Network Movie im Auftrag des ZDF produziert wurde, besonders die Darstellung der Atmosphäre, in der jeder im Leben auf sich selbst angewiesen ist: »Die Einsamkeit und Melancholie war für mich sehr interessant, die in relativ karge Bilder mündete. Dabei war für mich wichtig, dass immer eine leichte Nervosität zum Ausdruck kommen bzw. mitschwingen sollte. Ich habe mich deshalb besonders auf die Gesichter konzentriert, weil dort am meisten zu sehen war, wenn es um die Darstellung der Charaktere ging.« Einerseits gibt es in der Geschichte alte Polizisten (Götz George, Uwe Kockisch), die schon ewig ihre Arbeit gemacht haben bzw. machen, andererseits die junge Frau, die plötzlich in diese Welt hereinplatzt und hier nach und nach Dinge entdeckt, die das Tageslicht nicht ertragen. »Man soll sehen, dass alle auf ihrem einsamen Weg versuchen, klar zu kommen, was letztlich zu Korruption, Verwirrung und alten Bullen-Freundschaften führt. Und letztlich auch zum Verlust der Unschuld der jungen Frau, weil sie entdeckt, was tatsächlich damals bei dem Mord der Polizistin gelaufen ist. Da gab es die harten Köppe der Männer, die sehr charmant sein können, aber auch eine dunkle Seite haben, auf der anderen Seite die junge Frau, die mit Rosalie Thomass als Polizeischülerin Lena Frey wirklich ganz toll besetzt war. Auch optisch haben ihre blonden Haare und die blasse, transparente Haut, mit der sie durch die Welt schwebt, zu sehr schönen Kontrasten geführt.«
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