Technologie und Medienrealisation in Film und Video
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SERVICE DRONE | KAMERA-TECHNIK    Ausgabe 10/12

Flug-(T)Räume

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Im September strahlt der rbb Frank Zanders Schlagerkiste aus, bei der im Berliner Olympiastadium einige ungewöhnlich weiträumige Kamerafahrten zu sehen sind. Gedreht wurden sie mit einer Drohne der service-drone.de GmbH. Ruodlieb Neubauer sprach mit Oliver Knittel über die technischen Hintergründe.

 

Vor etwa zwei Jahren begann die heutige service-­drone.de GmbH nicht nur Dienstleistungen mit Kamera-Drohnen anzubieten, sondern diese auch in Kleinserie herzustellen. Mittlerweile hat man über 200 Fluggeräte verkauft und eine ansehnliche Liste von Produktionen auf der Promo-Liste.

Eines Tages wurde auch der rbb auf die Berliner Firma aufmerksam und wollte mal ein Pilotprojekt ­machen, um zu sehen, ob und wie weit eine Kamera-Drohne einsetzbar sei. Ein paar Monate nach dem Erstkontakt erhielt Mitbegründer und Geschäftsführer Oliver Knittel wieder einen Anruf vom rbb: Frank ­Zander ­moderiert im Olympiastadion »Zanders Schlagerkiste« – ob man denn dort fliegen könnte. Oliver Knittel wusste aus Erfahrung, dass er die Genehmigung bekommen würde, im und über dem Olympiastadion zu fliegen und so ging es los. »Interessanterweise rief nicht nur die Produktionsfirma von Zanders Schlagerkiste an, sondern auch die Kollegen von der Sportredaktion wollten wissen, wie so etwas in einer Loca­tion wie dem Olympiastadion funktioniert.«

Geflogen wurde mit der Standardkamera der Firma, der Canon EOS 5D MKII, als Optik wurde eine einfache 24-mm-Festbrennweite eingesetzt. »Das bringt vom Gewicht her noch am meisten Möglichkeiten und attraktive Bilder«, meint Oliver Knittel. Inzwischen gibt es von Canon ein 24-mm-Objektiv mit eingebautem Bildstabilisator, sodass man zusammen mit der ebenfalls neuen EOS 5D MKIII noch einmal eine erheblich bessere Bildqualität erzeugen kann. Mit der service-drone 2.5 eagle kann man so bis zu 15 Minuten fliegen. Zusammen mit der Canon 5D MKIII stellt sie zur Zeit das Standard-Gerät der Firma dar, das mittlerweile auch schon 50 Mal verkauft wurde.

Die Vorbereitungszeit ist extrem kurz: »Wir kommen zum Set, packen aus und sind in fünf Minuten drehfertig. Das glauben zwar viele vorher nicht, aber wir müssen nur einen Akku auf die Drohne schnallen und die Kamera einstellen.« Vorher bespricht man ­jedoch mit dem Regisseur oder Auftraggeber die Einstellung und schaut sich die Gegebenheiten an.

Die Flugzeit von 15 Minuten hört sich im ersten Moment kurz an, reicht aber laut Oliver Knittel gut aus: »Um eine normale Einstellung aufzunehmen, braucht man etwa 60 Sekunden. Das bedeutet, dass man eine Einstellung in der Regel mit einem Akku mindestens zehnmal wiederholen kann.« Auch ein Akkuwechsel dauert nicht wirklich lange – Knittel rechnet mit zwei Minuten. »Wenn wir z.B. Fahrzeuge verfolgen sollen, warten wir meistens darauf, bis wieder alle drehfertig sind. Man fliegt den Take, setzt die Drohne ab, und oft dauert es fünf Minuten bis zum nächsten Take. Dann geht es mit demselben Akku weiter. So kann einer durchaus für eine ganze Stunde Drehzeit reichen.«


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