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PRODUKTIONSBERICHT | KINOFILM    Ausgabe 09/06

Duft-Noten

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Mit der teuersten deutschen Kinoproduktion der letzten Jahre meldet sich Regisseur Tom Tykwer nach längerer Abwesenheit wieder auf der Kinoleinwand zurück. Die Verfilmung des Süskind-Bestsellers »Das Parfum« hat ihn viele Jahre beschäftigt und hohe Erwartungen an ihn und Produzent Bernd Eichinger aufgebaut. Wie vielseitig und obsessiv sich Tykwer dem Kosmos der Düfte näherte, versuchte Romain Geib zu ergründen.

Duft-Noten

Duft-Noten


Im 18. Jahrhundert lebte in Frankreich ein Mann, der zu den genialsten und zugleich berüchtigsten Gestalten dieser Epoche gehörte. Sein Genie und sein ganzer Ehrgeiz beschränkten sich auf das flüchtige Reich der Gerüche. Sein Name war Jean-Baptiste Grenouille. »Die Seele aller Wesen«, so heißt es in Patrick Süskinds Roman »Das Parfum«, »ist ihr Duft! Jedes Parfum trägt drei Akkorde in sich und besteht aus insgesamt 12 Noten. Aber ein wirklich einmaliges Parfum kann man nur komponieren, indem man eine besondere Note hinzufügt...« So führte uns die literarische Vorlage von Patrick Süskind in die faszinierende Welt der Düfte ein. Bei Tom Tykwer beginnt alles in der totalen Dunkelheit eines Gefängnisverließes.
Süskind bezeichnete sich einmal selbst als »Autor von kürzeren unveröffentlichten Prosastücken und längeren unverfilmten Drehbüchern,« bis er seinen Roman »Das Parfum« schrieb. Das 1985 erschienene Buch wurde inzwischen weltweit mehr als 15 Mio. mal verkauft und in 45 Sprachen übersetzt. Jahrelang hatte Filmproduzent Bernd Eichinger vergeblich versucht, den öffentlichkeitsscheuen Autor (»Rossini«) und Dietl-Spezi von einer Verfilmung zu überzeugen. Doch Süskind hatte lange Zeit äußerst verlockenden Angeboten von Spielberg, Scorcese, und Milos Forman widerstanden. Auch Ridley Scott und Tim Burton wollten die Rechte kaufen. Lediglich dem inzwischen verstorbenen Stanley Kubrick hätte Süskind eine Verfilmung anvertraut. Vor vier Jahren gab er schließlich dem Drängen seines Freundes nach und überließ der Constantin Film die Filmrechte für eine absolute Traumsumme. Inoffiziell ist die Rede von 10 Mio. Euro für Verlag und Autor.


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