Technologie und Medienrealisation in Film und Video
PRODUKTIONSBERICHT | 25P-DOKU    Ausgabe 04/05

Dreh zwischen Himmel und Hölle

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Die hohe Schule der Reitkunst, Herden halbwilder Pferde. SchwarzeKampfstiere im Paradies. Bis zu ihrer Hinrichtung. Üppige Sümpfe undWälder voller Leben, karge Wüstenlandschaften. Am 05.05.05 sendet dieARD eine Natur-Doku von Jan Haft über Andalusien. Ruodlieb Neubauerberichtet über die HD-Produktion.

Dreh zwischen Himmel und Hölle

Dreh zwischen Himmel und Hölle

Die spanische Provinz Andalusien ist das »Tor zu Afrika«. Hier liegendie trockenste und die feuchteste Region Europas nahe zusammen. In denMarschen von Doñana gönnen sich riesige Zugvogelscharen auf ihrenalljährlichen Wanderungen eine Verschnaufpause. Andere, wie Flamingo,Löffler, Purpurhuhn oder das seltene Kammblässhuhn verbringen das ganzeJahr in dieser Wasserwelt. Die Sümpfe und Wälder in Europas äußerstemSüden sind auch Refugium für den vom Aussterben bedrohten Pardelluchsund für halbwilde Pferde, die hier fast im Pferdeparadies leben. Fast,weil jedes Jahr im Juni der Großteil von ihnen eingefangen und zumMarkt getrieben wird.
In der Wüste von Tabernas dagegen fallen nur wenige Regenschauer imWinter. Dem entsprechend sind die Haus- und Wildtiere, die hierexistieren können, Wüstentiere. Riesenesel und Perleidechse sindprachtvolle Geschöpfe der Sonne. Die Mehrzahl der Wüstenbewohner abersind nachtaktive Krabbler und Kriecher: Sie zeigen sich erst, nachdemdie Sonne hinter den kargen Hügeln am Cabo de Gata versunken ist. ImSommer gleicht diese Landschaft einem Glutofen. Wenn allerdings diespärlichen Winterregen fallen, wird die Ödnis für kurze Zeit zumBlütenmeer. Andalusien ist ein Land der Gegensätze, nicht nur in derNatur, die der Film im Verlauf eines Jahres zeigt. In kaum einemanderen Land Europas spielt religiöses Brauchtum eine so große Rolle,wird dabei aber auch so ausgelassen gefeiert.
Über einen Zeitraum von zwei Jahren war das nautilusfilm-Team auf neunDrehreisen mit der HDCAM-Kamera am Südzipfel Europas unterwegs,insgesamt kamen rund 60 Stunden Rohmaterial in HD zusammen. Wie beiTierfilmern üblich, legte sich das aus nur zwei bis drei Leutenbestehende Team um Regisseur und Kameramann Jan Haft meist in derWildnis auf die Lauer. Aber die Natur hält sich selten an ein Drehbuchund so nimmt man auch Interessantes mit, wenn es vor die Optik kommt.Während der Produktionszeit wurde zuerst die Sony HDW-F900 eingesetzt,danach die HDW-750P, die ebenfalls zwischen 25p bzw. 50i umgeschaltetwerden kann, allerdings nicht auf 24p oder 60i, was in diesem Fall auchgar nicht notwendig war. Die Umschaltfähigkeit wurde allerdings öftergenutzt, denn bei einigen Aufnahmen sollten die Bewegungen der Tiere inSlomo wiedergegeben werden.


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